Museumsgeschichte

Das Kulturhistorische Museum, als Kreismuseum seit 1966 im Merseburger Schloss untergebracht, geht auf die Sammlung des 1906 gegründeten Vereins für Heimatkunde e. V. zurück. Anfangs stand dem Verein im barocken herzoglichen Fischhaus am Gotthardteich (»Herzog Christian«) ein Raum für seine naturkundlichen und kulturgeschichtlichen Sammlungsgegenstände sowie für Vereinstreffen zur Verfügung. Ab 1911 konnten zwei große Räume im Alten Rathaus genutzt werden. Wegen geplanter Umbauarbeiten musste das »Heimatmuseum« bereits im März 1913 erneut umziehen. Mit Unterstützung des Bauunternehmers Gustav Graul baute man mehrere Räume im alten Petrikloster zum Museum um.

1949 wurde der Großteil der kulturhistorischen Sammlungsbestände in das Ständehaus verlegt – nun in städtischer Trägerschaft. Mit neuem Konzept wurde das Museum am 22. Oktober 1950, nunmehr als »Kulturhistorisches Museum Merseburg«, neu eröffnet. Der im Klostergebäude verbliebene naturgeschichtliche Teil der Sammlungen wurde als »Volksmuseum Natur und Mensch« ehrenamtlich betreut. Beide Einrichtungen bildeten ab 1956 für einige Jahre eine Einheit als »Städtische Museen Merseburg«.

Wie schon seit dem Ende der 1950er Jahre geplant, wurde das Kulturhistorische Museum 1966 im Ostflügel des Merseburger Schlosses eingerichtet, der nach Kriegszerstörungen weitgehend neu aufgebaut worden war. Das Naturkundemuseum im Petrikloster hat man hingegen geschlossen. Das Museum war von nun an dem Rat des Kreises Merseburg unterstellt, und es blieb auch nach der politischen Wende 1989/90 in Trägerschaft der Kreisverwaltung.

1997 erfolgte eine grundlegende Neukonzeption der Dauerausstellung. Der historische Ort selbst – mit ehemaliger Königspfalz, Bischofsschloss und Herzogsresidenz – wurde ein eigenes Thema der Museumsarbeit. Die spätmittelalterliche Hofstube, eine großzügige Abfolge von Kellergewölben im Nord- und Ostflügel sowie historische Räume im ersten Obergeschoss des Nordflügels wurden in ihren ursprünglichen baulichen Zustand versetzt und in den Museumsrundgang einbezogen.

In diesen historischen Räumlichkeiten werden die reiche Museumssammlung zur Schloss-, Stadt- und Regionalgeschichte, ebenso die Sondersammlungen historischer Zündgeräte und Feuerzeuge sowie von Glasperlarbeiten des 19. und 20. Jahrhunderts präsentiert.