Archäologie

Die Sammlung enthält umfangreiches Fundmaterial aus Merseburg und der umliegenden Region vom Paläolithikum bis zur Neuzeit. Erste Zugänge gab es bereits mit der Gründung des Heimatkundevereins im Jahr 1906, zunächst meist Einzelstücke aus Privatbesitz und Lesefunde. Vor allem im Zusammenhang mit dem Kiesgrubenbetrieb in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und dem Braunkohletagebau im Geiseltal fanden zahlreiche Ausgrabungen und Fundbergungen durch fachkundige Vereinsmitglieder statt, und später sehr engagiert im Rahmen der ehrenamtlichen Bodendenkmalpflege und gelegentlich auch durch das Museum. Weiteren Sammlungszuwachs erbrachten stadtarchäologische Untersuchungen in Merseburg aus den Jahren um 1990. Heute umfasst die Sammlung gut dokumentiertes archäologisches Material mit etwa 3.000 Fundnummern, das fachgerecht betreut wird und für Ausstellungs- und Forschungszwecke zur Verfügung steht.

Stellvertretend für viele wichtige Funde der Sammlung sind hier die gut erhaltenen Tongefäße eines neolithischen Siedlungsplatzes der Baalberger Kultur in Braunsdorf, das Gräberfeld der frühbronzezeitlichen Aunjetitzer Kultur vom Fundplatz Kiesgrube Glaß in Merseburg und die Inventare aus ca. 100 Brand- und Körpergräbern des 3. bis 5. Jahrhunderts vom bedeutenden Gräberfeld Merseburg-Süd genannt. Herausragende Fundstücke von hier sind zwei mit vergoldeten Silberpressblechen und Glasauflagen versehene Silberfibeln aus einem Frauengrab der spätrömischen Kaiserzeit.