Schloss Merseburg

Das Merseburger Renaissanceschloss samt Dom präsentiert sich dem Besucher als eindrucksvolles Ensemble, welches weithin sichtbar über der Saale thront. Es ist heute Sitz der Kreisverwaltung des Landkreises Saalekreis, mit seinem Kulturhistorischen Museum und der Kreismusikschule Johann Joachim Quantz.

Um die Mitte des 13. Jahrhunderts hatten die Merseburger Bischöfe das Gelände vereinnahmt und hier ihre neue Residenz errichtet. Insbesondere Bischof Tilo von Trotha und seine Nachfolger erweiterten das Gebäude im 15. und 16. Jahrhundert – zusammen mit dem südlich gelegenen Dom – zu einer großartigen Vierflügelanlage mit sieben Türmen, die ihresgleichen sucht.

Sein heutiges Gepräge erhielt das Merseburger Schloss im Auftrag des Stiftsadministrators und späteren sächsischen Kurfürsten Johann Georg I. von 1605 bis 1608 und diente in der Barockzeit den Herzögen zu Sachsen-Merseburg (1657-1738) als Residenz. Von der Pracht der wettinischen Herrschaft haben sich Schmuckerker und Figurenportal am Nordflügel sowie der innen reich verzierte Wendelstein erhalten. In den Ausstellungsräumen im ersten Obergeschoss erwarten den Besucher kostbare Exponate zur sachsen-merseburgischen Dynastie, unter anderem der fein geschnitzte, rot-gold gefasste Medaillenschrank Herzog Heinrichs (um 1715).

Nach der Niederlage der mit Napoleon verbündeten Sachsen 1815 fiel das ehemalige Hochstift an Preußen und diente seither als Verwaltungssitz.